2. Spieltag Kreisliga Ost: BSV 68 Sebnitz 2. - LSV Gorknitz 1. 1:1

Bericht: C. Lawrenz

 

Der LSV spielte mit:

D. Nagel - C. Hohlfeld, C. Lawrenz (C), S. Mühle, R. Rädisch - G. Henke, T. Hausdorf (W. Göricke), T. Süß, P. Biermann (A. Freudenberg), C. Lehnert - M. Schuster

 

Torschützen:

1:0 M. Bastian (65.)

1:1 W. Göricke (78.)

 

Gorknitz stolpert erneut

Nach dem verpatzten Start gegen Wesenitztal 2. versuchte die Almtruppe auswärts in Sebnitz wieder in die Spur zu kommen. Leider waren die Vorzeichen eher mittelmäßig.  Trainergespann Freudenberg/Förster musste zahlreiche Absagen hinnehmen. Besonders schmerzhaft war das Fehlen der etatmäßigen Innenverteidiger T.Henke, Lindorf sowie deren Ersatz Wirthgen. So mussten die zentralen Mittelfeldspieler Lawrenz/Mühle nach hinten rutschen, was wieder Personalmangel in der Mitte nach sich zog. So konnte man überrascht sein, wie diese wild zusammen gewürfelte Truppe sich gegen die zweite Vertretung des BSV Sebnitz.

Ab der ersten Sekunde an bestimmte der LSV das Spielgeschehen nach Belieben. Mit gefühlten 80% Ballbesitz drängte man den Gastgeber tief in die eigene Hälfte und 20% der Sebnitzer Bälle wurden mit Notschlägen auf die beiden vereinsamten Stürmer, welche absolut chancenlos gegen die stabile Viererkette waren, geschlagen. Bis zum Strafraum war die komplette erste Hälfte absolute Sahne! Aber wie schon in den letzten beiden Pflichtspielen war der Abschluss die reinste Katastrophe. Nur ein kleiner Auszug aus den geschätzten 15 Chancen, lediglich aus den ersten 45 Minuten. Die starke linke Seite mit Räddisch sowie Lehnert standen des Öfteren tief im gegnerischen Strafraum und trafen nur das Aluminium. Mittelstürmer Schuster und Biermann waren noch einen Schritt weiter, denn im Gegensatz zu den brillanten Einschussmöglichkeiten der Außenbahnspieler, hatten beide bereits keinen Torwart mehr vor sich. Doch leider fand das Leder aus unerklärlichen Gründen nicht den Weg ins Ziel. Hinzu gesellte sich Süß, welcher mehrfach zentral von der Strafraumgrenze unbedrängt zum Schuss kam. Nur leider hatte seine Feinjustierung an dem heutigen Tag einen Defekt. Man könnte jetzt endlos weitermachen, doch leider muss sich der Berichterstatter aus gesundheitlichen Gründen zurück halten. Auf der anderen Seite kam Sebnitz mit spielerischen Mitteln nicht ansatzweise zu Chancen. Einzig der völlig unterforderte Keeper Nagel brachte kurz etwas Aufregung in das Gorknitzer Spiel, nach dem er einen harmlosen Ball nach vorne abprallen lies. Aber er entschärfte selbst die Situation. So blieb es völlig unverständlich beim 0:0!

Coach Freudenberg lobte die Spielweise, natürlich verzweifelte der ehemalige Stürmer an die Chancenverwertung und versuchte 15 Minuten eine alte Fußballweisheit nicht an zu sprechen... Kleiner Hinweis:"...wer vorne die Dinger nicht macht...wird hinten bestraft..."

Halbzeit zwei. Gleiches Bild. Gorknitz spielbestimmend. Chancen ohne Ende. Sebnitz versuchte jetzt etwas höher zu verteidigen und stellte sich dabei gar nicht so schlecht an. Gorknitz fehlte jetzt deutlich der Zug, um in die Tiefe zu starten, an Räumen fehlte es jedenfalls nicht. Auch die beiden starken Außenbahnen bekamen nicht mehr soviel Druck aufgebaut, weil der Gastgeber deutlich breiter stand, was aber zu erheblichen Lücken in der Zentralen führte. Nur leider konnte die neue Zentrale um Biermann/Süß/G.Henke kein Vorteil daraus ziehen. Zu einer Schlüsselaktion kam es dann in der 60.Minute. Kapitän Lawrenz, welcher nur noch schwer von seinem Innenverteidiger-Partner Mühle hinten zu halten war, nahm sich ein Herz. Ein simpler Doppelpass mit dem entgegen kommenden Mittelstürmer Schuster, viel Schwung, enge Ballführung und schon war er gegen eine hoch stehende Abwehrreihe durch. Hausdorf, welcher beim Doppelpass irgendwo wieder im Niemandsland des Abseits passiv rum rannte, war dann ein guter Wegbegleiter. Vorm Torwart dann ein Querpass parallel zur Grundlinie und Hausdorf der eine Bewegung nach vorne zum Ball macht. Tor! Theoretisch! Praktisch: Abseits. Eine schwer verdauliche Entscheidung wenn man sich das Stellungspiel und damit den Blickwinkel des in die Jahre gekommenen Linierichters ansieht. Die "Abseitsstellung" ca 8m vor dem Tor. Wo stand! der Assistent mit der Fahne nach oben: 20m vor dem Tor. Bitte jetzt nicht falsch verstehen, größten Respekt vor älteren Sportfreunden die sich an die Linie stellen, aber in dieser Aktion völlig gegen Logik zu entscheiden und selbst wenn es knapp war, im Zweifel für den Angreifer. Aber Gorknitz brauchte sich nicht groß aufregen, denn man hatte Chancen für 5:0 und mehr. Und wie es so im Fußball kommt wurde der LSV für seine Unfähigkeit beim Abschluss bestraft. Eine Überzahl an der Grundlinie konnte nicht konsequent geklärt werden und Lawrenz machte beim Querpass auch keine glückliche Figur. So stand es völlig unverdient 1:0 für Sebnitz (65.). Gorknitz rannte jetzt wieder mehr auf das Gehäuse des Gastgebers zu und steigerte seine Inkompetenz in Sachen Chancenverwertung. Trauriger Höhepunkt erneut Schuster, der völlig frei vor dem leeren Tor stehend das Kunststück hin bekam, einen halbhohen Ball (30cm über der Grasnarbe) per Kopfball neben das Tor zu setzen. In der nächsten Situation weiß ich jetzt nicht ob es schlechtes Gewissen oder einfach nur eine Ünglückliche Sichtweise der Unparteiischen war, aber ein glasklarer Abstoß wurde als Eckball gewertet, welcher Göricke aus dem Gewühl heraus zum Ausgleich nutzte (78.). Nun war Feuer drin, denn auch der Gastgeber war jetzt scharf auf die 3 Punkte und ein offener Schlagabtausch in den letzten 10 Minuten, mit Chancen auf beiden Seiten war die Folge. Eine Dramatik, welche aus Gorknitzer Sicht schon nach 20 Minuten vermieden hätte werden können. So blieb es beim 1:1 mit gemischten Gefühlen.

Eine katastrophale Chancenverwertung macht den Gorknitzer Fehlstart perfekt. Zum Glück ist nächste Woche "nur" Pokal gegen Kreisoberligist Neustadt. Ein Spiel um wieder Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu finden. Mit zurückkehrenden Personal und klarem Kopf eine machbare Lösung

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