Testspiel: SV Chemie Dohna 1. - LSV Gorknitz 1. 3:2

Bericht: C. Lawrenz


Ein Hauch von "Derbytime" beim Testspiel

 

Endlich war es soweit! Das lang erwartete Spiel SV Chemie Dohna 1. VS LSV Gorknitz 1. kam endlich wieder zustande, zwar nur als Testspiel, trotzdem merkte man in den Reihen der Gorknitzer dieses gewisse Kribbeln. Besonders die "alten" Gorknitzer brannten auf dieses Duell. Obwohl die Manschaften eine Liga trennt, waren sich beide Trainer bewusst, dass dieses Spiel ein echter Gradmesser werden würde, um zu sehen wo man eine Woche vor Pflichtspielbeginn steht und da beide Teams eine Auge auf den Aufstieg geworfen haben, konnte man von einem wahren "Härtetest" reden. Leider spielte das Wetter nicht richtig mit. Bei unfreundlichen 38 Grad blieben die meisten Zuschauer lieber zu Hause vor dem Ventilator. Die meisten konnten sich wahrscheinlich nicht vorstellen, dass sich mindestens 22 Bekloppte finden würden, um bei dieser Hitze sich freiwillig körperlich betätigen zu wollen. Gorknitz hatte wahrhaftig Schwierigkeiten seine Spieler zu mobilisieren. Lediglich 12 Spieler des 20-Mann-Kaders standen Trainergespann Freudenberg/Förster zur Verfügung. Also waren taktische Spielereien leider nicht möglich. In Sachen Motivation mussten auch nicht viele Worte verloren werden, der Gegner reichte an sich schon!

 

Pünktlich 15 Uhr Anstoß! Erwartetet Bild. Das Topteam aus der Kreisoberliga dominiert den Kreisligisten nach Belieben mit viel Ballbesitz und guten Passkombinationen in der Offensive. Realität: Gorknitz war in der Anfangsviertelstunde klar überlegen, machte nach vorn mit flachen Pässen und starken Pressing über die Außen enorm Druck und kam zu guten Möglichkeiten, allen voran unsere Torjäger Süß/Mönch. Dohna hingegen schien sichtlich beeindruckt und agierte nur mit langen Diagonalbällen, welche die starke Viererkette alle souverän entschäften. Bester Beleg war die verbale Latstärke aus Richtung Auswechselbank sowie die Tatsache, dass der Favorit bereits nach 10 Minuten seine Zentrale umbastelte, welches nicht gerade zur Sicherheitsfindung betrug. Erst nach 20 Minuten befreite sich Dohna aus dem Gorknitzer Sturmlauf. Der Gast zog sich jetzt etwas mehr zurück um in der sauerstoffarmen Luft wieder etwas zu Atem zu kommen. Aber auch die Hintermannschaft war erstmal froh den Ball für eine Weile einfach nur quer zu schieben. Nach 25 Minuten Trinkpause! Wie schon in den ersten Testspielen kam der LSV nur schwer wieder zurück ins Spiel und Dohna kam jetzt besser ins Offensivspiel. Besonders auf den Außen wurde nur noch schleppend gedoppelt und sich meist auf dem Mitspieler verlassen. Die starke rechte Seite mit Göricke/Räddisch, welche bis dahin Antreiber der Offensive war, musste dem Wetter Tribut zahlen. Beide mit leichten Kommunikationsproblemen, plötzlich stand der 18jährige allein im Strafraum auf der Grundlinie gegen seinen Gegner und konnte die scharfe Rückgabe nicht verhindern. Folgerichtig kam es auch zum 1:0 in der 34. Minute.

 

Wer jetzt gedacht hatte, der LSV würde auseinander brechen, irrte sich gewaltig. Zumindestens wenn es nach Mönch/Süß geht. Direkt mit der ersten Ballberührung dachte sich Mönch "nehme ich es mal allein mit allen Gegnern auf". Nachdem er überraschenderweise in Ruhe gelassen wurde, schickte er Süß in die Gasse, welcher alleinstehend am Torhüter scheiterte, doch Mönch setzte nach und versenkte den Ball im Gehäuse. Ein weiterer Nadelstich für den ohnehin schon angespannten Gemütszustand des Dohnaer Trainers. Es war nun ein offener Schlagabtausch, wo der Gastgeber auf die Fehler des Gegners hoffte und auch mit zwei Möglichkeiten belohnt wurde, welche aber inkonsequent vergeben wurden. Auf der anderen Seite zeigte der LSV in einem Spielzug, welch Potenzial in der Mannschaft steckt. Eine sensationelle Kombination über 6 Stationen mit direkten Passspiel, landete letztendlich bei G.Henke. Leider hatte er seinen Torriecher seit der Pubertät irgendwie unauffindbar verlegt und scheiterte frei stehend vor dem Dohnaer Keeper. Leider versagte auch der nachgerückte Michael im Nachschuß. Es wäre der Höhepunkt einer starken Gorknitzer ersten Hälfte gewesen.

 

In der Pause gab es auch dann indirekt Lob aus den Gegners Reihen für die Gorknitzer Spielweise. Der Trainer des Gastgebers war dermaßen lautstark in Rage, dass ein kleiner Dorfverein die große Stadt mit fußballerischen Mitteln teilweise vorgeführt hatte, dass er nach einer Wutrede die Wechselbank verlassen hat. Der LSV war sich aber auch bewusst, dass die erste Hälfte enorm Kraft gekostet hatte.

 

Mit dem Anpfiff kam bei Dohna auch frisches Personal auf dem Platz und diese Veränderung tat zum Leidwesen dem Gastgeber enorm gut. Gorknitz läuferisch nun mit argen Problemen schnell hinter den Ball zu kommen und zu lasch im Eins-gegen-Eins. So auch in der 51.Minute. Räddisch konnte nicht konsequent genug klären und der Dohnaer Offensivmann nutzte seine Chance eiskalt zur 2:1 Führung. Der LSV war nun sichtlich angeschlagen und hatte in dieser Phase nicht viel entgegen zu setzen. Der scheinbare Nackenschlag dann nur 8 Minuten später. Ein überragender Freistoß zum 3:1! Der starke Keeper Nagel hatte dabei nicht den Ansatz einer Chance. Dohna wog sich nun in Sicherheit und lies läuferisch deutlich nach. Mit dem Rücken zur Wand zeigte der LSV welche Moral er besitzt. Mit Leidenschaft und Einsatz zwang man dem sicher scheinenden Sieger einen offenen Schlagabtausch auf. Taktische Vorgaben wurden völlig über den Haufen geworfen. Dohna hatte jetzt 4 Stürmer und 4 Abwehrleute auf den Platz, die restlichen 2 wurden in der riesigen Mitte verteilt. Aber auch das Gorknitzer Aufbauspiel wurde jetzt von krassen Abspielfehlern bestimmt. Jeder auf dem Platz hatte jetzt einen Tunnelblick. 5 Minuten vor Schluss dann nochmal ein Hoffnungsschimmer. Eine flache Hereingabe durch Räddisch auf Mönch, rutschte dem Stürmer irgendwie durch und der überraschte Lawrenz, dieser bekam seinen steifen Huf nicht schnell genug hoch, um den Ball im Gehäuse unter zu bringen. Doch nur 3 Minuten später dann doch der Anschlusstreffer durch Wirthgen, per direkt verwandelten Freistoß. Leider waren die Akkus auf beiden so leer, dass sich beide Mannschaften mit dem Ergebnis zufrieden gegeben haben, bis zum Schluss.

 

Im Großen und Ganzen ging der Sieg für Dohna in Ordnung, aber Gorknitz hat in diesem Spiel sicherlich viele Symphatien gewonnen und kann durch aus zufrieden sein, wer weiß wie das Spiel verlaufen wäre, wenn 2-3 Wechsler auf der Bank gesessen hätten. Alles nur Spekulationen, die Spieler die da waren konnten erhobenen Hauptes den Platz verlassen. Nächsten Sonntag dann das erste Pflichtspiel im Pokal in Mohorn. Anstoß 15 Uhr!

 

Nagel - Räddisch - Lindorf - Wirthgen - Lehnert - G.Henke - Michael - Lawrenz - Süß - Göricke (Hausdorf) - Mönch

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