13. Spieltag Kreisliga Ost: LSV Gorknitz 1. - 1. FC Pirna 2. 1:6

Bericht: P. Mönch


Peinliches Schlachtfest zum Hinrundenende auf der Alm


Zum Abschluss der Hinrunde der Kreisliga Ost erwartete der LSV die zweite Vertretung des FC Pirna. Beide Mannschaften spielten bislang eine gute Serie und fanden sich unter den Top 6 der Tabelle wieder. Also Spitzenspiel in Gorknitz - sollte man meinen. Die Gorknitzer waren zudem in guter Besetzung. 13 Spieler standen dem Trainerduo Lawrenz/Förster zur Verfügung, allesamt gestandene Stammspieler der bisherigen Saison. Das Gorknitzer Geläuf präsentierte sich ebenso in guter Verfassung, sodass einem tollen Fußballspiel eigentlich nichts mehr im Wege stehen sollte. Beim LSV war man sich durchaus bewusst, dass mit den Gästen aus Pirna eine Bombentruppe auf der Alm auflaufen würde. Durch aggressives Pressing und Entschlossenheit sollte der Gegner niedergekämpft werden. Aufgrund der bis dato für Gorknitzer Verhältnisse starken Punktausbeute sollte das Gipfeltreffen mit dem Kreisoberligaabsteiger das i-Tüpfelchen der Hinrunde werden.


Das Spiel begann sehr intensiv. Hohes Tempo, straffe Zweikampfführung, aggressives Forechecking: beide Mannschaften schenkten sich nichts und versuchten zunächst, den Laden hinten dicht zu halten. Der erste Gorknitzer Angriff nach knapp 10 Minuten durch die Zentrale. Zwei Ballstaffeten auf Höhe der Mittellinie, ein Steilpass in die Spitze und schließlich ein verunglückter Direktpass in den Strafraum endeten in der Abwehr der Gäste. Aber denkste: Altmeister Kendelbacher war sich seiner Sache wohl zu sicher und ging nur halbherzig zum Ball. Außenspieler Hausdorf setzte stark nach und holte sich das Leder im gegnerischen Strafraum zurück. Anschließend rannte er mitten in den Abwehrpulk der Pirnaer. Bevor diese klären konnten, hielt er noch die Picke an den Ball und das Runde kullerte ins Eckige. 1:0, Auftakt nach Maß! Nun dachte man sich: "es läuft!" Also weiter so. Anstoß Pirna: 2 Doppelpässe im Mittelfeld und ein langer Ball über die aufgerückte Gorknitzer Abwehr. Dort war inzwischen der Pirnaer Schneider hingelaufen. Er bekam den Ball, nahm ihn mustergültig runter und hämmerte das Spielgerät unwiderstehlich unter die Latte. Ein Traumtor führte zum postwendenden Ausgleich. Alles auf Null, also von vorn anrennen. Doch nun kam alles anders. Die Pirnaer übernahmen zusehends die Oberhand auf dem Spielfeld. Gorknitz kam kaum noch hinten raus. Ein Passspiel war praktisch nicht mehr vorhanden. Bei Pirna klappte dagegen alles wie am Schnürchen. Kurz nach dem Ausgleich spielte der Gorknitzer Kapitän ein Ball genau in des Gegners Füße, das Umkehrspiel wurde an diesem Tag nur von einer Mannschaft praktiziert: vom Gast. Also nahmen sie das Leder und ab ging die Post. Libero Nitzsche wurde förmlich überrannt und schon zappelte wieder das Netz. Von diesem Schlag sollte sich der LSV nie mehr erholen. Es lief alles schief. Jeder Angriffsversuch wurde gnadenlos aufgehalten und die Spielrichtung entsprach nun einer Einbahnstraße. Die Gäste erzwangen mehrere Standards, einer davon war eine Ecke. Und selbst hier gewannen sie die entscheidenden Luftduelle. Am zweiten Pfosten schraubte sich ein Pirnaer hoch, köpfte den Ball per Aufsetzer in die lange Ecke, wo dieser an die Latte klatschte und anschließend beim nächsten Pirnaer vor die Füße fiel. 1:3. Gorknitz weiterhin völlig von der Rolle. Pirna vorn weiter brandgefährlich. Ein langer Diagonalball über die Abwehr zwang den im Stich gelassenen Gorknitzer Libero zu einem Laufduell gegen den Pirnaer Henke. Der Klärungsversuch führte zu einem mustergültigen Lupfertor, aber leider in das falsche Tor. Der LSV reagierte sofort und stellte in der Abwehr um. Wolf machte nun den Libero, G. Henke kam in die Abwehr und F. Wirthgen ersetzte den ausgewechselten Nitzsche. Zu diesem Zeitpunkt hätte man eigentlich viele, viele Wechsel durchführen müssen, aber leider sind nur 3 davon erlaubt. Anschließend ließen die Pirnaer von ihrem Opfer ab und schalteten 2 Gänge zurück. Der LSV durfte wieder am Spiel teilnehmen. Bis zur Pause ergaben sich sogar noch 2 Hundertprozentige für Richter und Mönch, aber beide präsentierten sich genauso schlecht wie der Rest und vergaben blind.So blieb es glücklicherweise beim 1:4 bis zur Pause, das Spiel war nach Auffassung der Außenstehenden moralisch bereits entschieden. Die Gorknitzer Kabinenpredigt fiel ebenso hart wie lautstark aus. Die Präsentation als Heimmannschaft war mehr als in die Hose gegangen, die Truppe musste nun Charakter zeigen.


Teil 2 des Massakers ist schnell erzählt. Der LSV versuchte alles, um das Gesicht zu wahren. Die Zweikämpfe wurden besser angenommen, man konnte sogar Kampfgeist entdecken. Spielerisch blieben die Gastgeber trotzdem einiges schuldig. Die Pirnaer machten es clever. Hinten ließen sie nichts anbrennen (was an diesem Tag wohl auch nicht so schwer fiel) und vorn setzten sie noch 2 astreine Konter, bei denen sie gnadenlos die Gorknitzer Defensivschwächen aufzeigten. Zum Ende hieß es dann 1:6. Das Ergebnis war auch in dieser Höhe völlig verdient. Besonders zu loben ist hier die Pirnaer Tschechen-Fraktion, die den LSV vor unlösbare Aufgaben stellte. Die Gorknitzer Truppe zeigte ihr hässlichstes Gesicht und beendet die Hinrunde auf dem 6. Tabellenplatz.


Schlussendlich noch ein kleines Fazit der Hinrunde. Der LSV spielte 12 gute Spiele, holte viele Punkte auf fremden Platz. Alle Niederlagen waren knapp und vermeidbar. Alles in allem also eine gute erste Saisonhälfte - den 13. Spieltag ausgenommen. Aber auf Gorknitzer Seite hat man sich fest vorgenommen, die Schmach spätestens in Pirna wieder vergessen zu machen. Wir bedanken uns bei unseren zahlreichen Fans für die tolle Unterstützung. Besonderen Dank an all unsere Auswärtsfahrer, die uns stets begleiten und quasi zur Mannschaft gehören. Wir freuen uns auf die Rückrunde und möchten weiterhin vorn angreifen. Ende Februar geht es dann weiter. Am 28.02. ist wieder Derbytime in Dohna, Anstoß ist 11:15 Uhr.


Der LSV spielte mit:

D. Nagel - S. Nitzsche (F. Wirthgen), T. Henke, E. Wolf - T. Süß, T. Hausdorf, R. Rädisch, C. Larenz, G. Henke - L. Richter (C. Hohlfeld), P. Mönch

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Kommentare: 1
  • #1

    Thomas Ludwig (Montag, 08 Dezember 2014 10:19)

    Super Bericht ... "Schlachtfest" ist vielleicht bissl zu martialisch!