8. Spieltag Kreisliga A: LSV Gorknitz - FV Blau-Weiß Stahl Freital 2. 3:2

Bericht: P. Mönch

 

Der LSV spielte mit:

D. Nagel - P. Biermann, C. Lawrenz (C), T. Henke, R. Schmidt - T. Süß, G. Henke (R. Rädisch), J. Arnold (S. Mühle), C. Lehnert (M. Uhlemann) - N. Freudenberg, P. Mönch

 

Die Tore erzielten:

0:1 R. Schulz (7.)

0:2 P. Künzel (45.)

1:2 P. Mönch (55.)

2:2 N. Freudenberg (81., FE)

3:2 P. Mönch (88.)

 

Vielen Dank an unsere Betty, Franzi und Linde, dass Ihr die tollen Eindrücke von der Alm festgehalten habt!

Die Gorknitzer Fans werden für Ihren außergewöhnlichen Auftritt belohnt!

 

Ein denkwürdiger Nachmittag auf der Alm.

 

Viele Minuten nach dem Schlusspfiff standen Spieler beider Mannschaften und Fans neben dem Spielfeld und tranken zusammen ein Bier. Selbst die landesklassenerfahrenen Gästespieler sagten, dass dieses Spektakel für sie unvergessen bleiben würde. Was sich zwischen 15 und 17 Uhr auf dem Gorknitzer Festgelände abspielte, ist mit Worten schwer zu erzählen - man muss es erlebt haben. Die Fans machten aus der Alm einen wahren Hexenkessel und steckten mindestens genauso viel Anstrengung in diese Partie wie die Spieler. Von dieser Stelle aus noch einmal ein dickes Dankeschön "nach draußen"! Ohne Euch hätten wir das nicht mehr geschafft!

 

Nun zum Rahmenprogramm: Es ist Herbst geworden. Auch in Gorknitz. Nässe und Kälte brachen auf das Geläuf ein, aber der Gorknitzer Platz ließ sich überraschenderweise gut bespielen. Beim LSV musste man auf viele Spieler verzichten. Neben der angestammten Innenverteidigung ist unter der Woche auch noch Sturmtank M. Dienelt bis auf weiteres ausgefallen. Dennoch traten die Gorknitzer mit einer sehr schlagkräftigen Truppe inklusive prall gefüllter Bank an. Ein Hoch auf die Kaderstärke. Knapp 100 Zuschauer wollten sich das Duell der beiden Tabellenführer trotz nasskaltem Wetter nicht entgehen lassen. Bei den Blau-Weißen konnte man sich darauf verlassen, dass einige Spieler aufdribbeln würden, die schon in der Landesklasse ihre Erfahrungen gesammelt haben. Zudem kehrte der Ur-Gorknitzer M. Kolbe erstmals auf die Alm zurück. Leider im falschen Team. Noch.

 

Diese Partie hatte es über die gesamte Laufzeit in sich. Beide Mannschaften schlugen maximales Tempo an und zelebrierten ein Fußballspiel auf hohem Niveau. Der LSV hatte die große Chance, sich die Tabellenführung zurück zu erobern und brannte auf die 3 Punkte. Entsprechend verlief das Spiel. Gefühlter Einbahnstraßenfußball, Gorknitz machte Druck, Druck, Druck. Die Gäste zeigten sich davon jedoch unbeeindruckt und spielten ein bärenstarkes Konterspiel. Schon nach 7 Minuten drehten sie das Geschehen auf den Kopf. Ein langer Diagonalball ins Gorknitzer Abwehrzentrum bereitete den Weg für den Gästestürmer R. Schulz. Seniorenspieler T. Henke rutschte bei seinem Klärungsversuch weg, sodass der Freitaler seine 3 Sekunden Zeit zum Ballverarbeiten bekam und sogar noch einen Blick aufs Gehäuse erhaschen konnte. Er zog sofort trocken aus gut 18 Metern ab und versenkte die Pille unhaltbar neben dem Pfosten. Gorknitz erholte sich schnell von dem Tiefschlag und spielte weiter munter nach vorn. Die erspielten Chancen wurden allerdings zu hastig und ungenau abgeschlossen, sodass der Gästekeeper kaum gefordert wurde. Die Blau-Weißen zogen sich immer tiefer in die eigene Hälfte zurück und agierten fast nur noch über den langen Ball. Gefährlich wurde es, wenn Spielmacher M. Kolbe seine Füße im Spiel hatte. Zu oft ließ ihm die Gorknitzer Zentrale die nötigen Freiheiten, sodass er viele gefährliche Konter iniziieren konnte. Der LSV agierte vorwiegend über die Außenbahnen und näherte sich dem Tor immer weiter an, aber es war wie zugenagelt. Angriff um Angriff verpuffte und das beste Beispiel war die Einschussmöglichkeit von N. Freudenberg kurz vor dem Pausentee. Er traf die flache Hereingabe von C. Lehnert nicht richtig, setzte aber nach. Der Ball lag sogar schon auf der Linie, wollte den Weg in die Maschen aber nicht finden. Eine ähnliche Situation ergab sich für P. Mönch. Auch hier war der Torwart schon geschlagen, der Stürmer stand allerdings im Abseits. Die letzte Aktion der ersten 45 Minuten gehörte wieder den Gästen. Erneut patzte ein Gorknitzer. Dieses Mal war es der Torwart. Er zögerte beim Herauslaufen, entschied sich dann aber doch dafür und traf nur noch den Stürmer. Elfmeter, 0:2. Danach war Schluss.

 

Beim LSV saß man in der Kabine und frage sich, was da los war. Gefühlte 80% Ballbesitz in der gegnerischen Hälfte, aber mit 0:2 hinten. Und es hätte noch schlimmer aussehen  können, wenn die Gäste ihre Chancen eiskalt genutzt hätten. Aber schon der 2-Tore-Rückstand war unverdient. Nur schön spielen reichte in diesem Spiel eben nicht, um das bessere Ende für sich zu haben. Es war Kampf gefragt. Bis zur letzten Minute.

 

Rein in die zweite Hälfte. Ab jetzt wurde es nur noch fantastisch. Gorknitz erhöhte das Tempo nochmals und drückte die Gegner intensiver hinten rein. So kam von den Freitalern nun gar nichts mehr in der Offensive und die Hausherren erspielten sich Chancen im Überfluss. Kurz nach Wiederanpfiff köpfte T. Henke einen Freistoß nur Zentimeter am Glück vorbei. Danach scheiterte J. Arnold mit einem Linksschuss von der Strafraumgrenze. Nach 10 Minuten Powerplay dann doch der Anschlusstreffer. N. Freudenberg verlängerte einen weiten Einwurf des Kapitäns C. Lawrenz von rechts. C. Lehnert spielte den Ball hinterm Fuß nach links außen, wo P. Mönch lauerte und den Ball in die Maschen hämmerte. Jetzt brannte es lichterloh auf der Alm und die Zuschaer fuhren ihre Systeme auf Maximalleistung hoch. 25 Minuten drückte Gorknitz auf den Ausgleich und zeigte dabei höchstes Tempo über die Außenbahnen. Vor allem T. Süß zeigte eine beeindruckende Leistung und bereitete viele Hochkaräter vor. Zudem wechselte Gorknitz in der Zwischenzeit dreimal aus und auch diese Spieler fügten sich nahtlos in das Dauerpressing ein. Beispiele gefällig? M. Uhlemann verbrachte etwa 70% seiner Spielzeit auf Linksaußen im Sprint. R. Rädisch hatte mehr Grätschen als Ballkontakte. S. Mühle sollte als Ruhepol hinter den Spitzen agieren. Selbst der 90 Minuten auf der Bank verharrende A. Wirthgen schwitzte Blut und Wasser und peitschte seine Kameraden mit nach vorn. Es war zum Verrücktwerden. Die Gastgeber ließen Chance um Chance liegen und edas Tor wollte einfach nicht fallen. 10 Minuten vor dem Ende war es DIE Szene des Spiels, welche die Verhältnisse auf der Grasnarbe gerade ziehen sollte. Ein Ping-Pong-Ball im Zentrum trudelte Richtung Freitaler Tor. Der Libero schirmte den Ball ab. P. Mönch drängte vorbei und setzte seinen Körper ebenfalls dazu ein. Er schaffte es, sich vorbei zu winden und wollte den Ball abschirmen. Inzwischen eilte der Gästekeeper zum Klären der Situation herbei, traf aber nur den Stürmer am Bein. Der Schiedsrichter zögerte keine Sekunde und entschied auf Strafstoß. Das Gemenge hätte man auch vorher zugunsten der Gäste abpfeifen können, aber der Unparteiische blieb seiner eingeschlagenen Linie in dieser rassigen Partie treu. N. Freudenberg war es wurscht. Er verwandelte, alles war wieder offen. Man spürte mittlerweile, dass die Freitaler auf dem letzten Loch pfiffen und Gorknitz breschte weiter nach vorn. Das Geschehen neben dem Rasen wurde immer lautstärker. Jede Szene auf dem Geläuf wurde kommentiert und in Frage gestellt. Zumindest solange sie zugunsten der falschen Seite gefällt wurde. Kurz vor dem Ende wurden die Gorknitzer Anhänger für ihre Aufopferung belohnt. N. Freudenberg bekam einen Einwurf von links und querte mit Ball am Fuß vor dem Sechzehner. Er wackelte zweimal mit der Hüfte und wollte abschließen. Sein Versuch wurde abgefälscht und landete auf der Brust von P. Mönch. Sein Geschoss zum 3:2 ließ alle Dämme brechen. Mit Stagediver schlitterten die Spieler in die feiernde Traube am Rand. Der Pulk schrie die Erlösung heraus und hüpfte bunt ineinander. Satte 5 Minuten Nachspielzeit musste man nun noch überstehen. Von den Gästen kam nichts mehr und so blieben die Punkte letztendlich verdient auf der Alm.

 

Glücklich, aber verdient - diese Worte treffen auf diesen Sieg am ehesten zu. Großer Respekt an die Freitaler, welche die Niederlage sehr sportlich hingenommen haben und sich als absolut faire Mannschaft präsentierten. Die Mannschaften agierten auf hohem Niveau, der LSV verdiente sich den Sieg aber aufgrund der Aufopferung auf allen Ebenen. Insbesondere T. Süß zeigte eine verdammt starke Leistung. Insgesamt hatten die Hausherren mehr vom Spiel, zeigten aber in der Defensive empfindliche Anfälligkeiten. Trotzdem sind sie jetzt wieder an der Tabellenspitze. Diese gilt es nun zu verteidigen. Die erste Gelegenheit kommt am nächsten Samstag auf der Alm. Dann empfängt man den Kreisoberliga-Absteiger aus Lohmen. 15 Uhr ist Anstoß. Wenn sich alle Beteiligten wieder so präsentieren wie gegen Freital, kann gegen die Lohmener nichts schief gehen.

 

Wir zählen wieder auf Euch!

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