12. Spieltag Kreisliga Ost: TSV Graupa - LSV Gorknitz 1. 0:3

Bericht: C. Lawrenz


Der LSV spielte mit:

D. Nagel - R. Rädisch, A. Lindorf, T. Henke, C. Titz - C. Lehnert, G. Henke, S. Mühle (P. Köckeritz), M. Uhlemann (M. Schuster) - C. Hohlfeld, P. Mönch


Torschütze:

0:1 P. Mönch (51.)

0:2 P. Köckeritz (72.)

0:3 G. Henke (79.)


Vielen Dank an Nick für die Live-Berichterstattung und an unsere Laura für die Bilder!

Gorknitzer Serie reißt nicht ab

 

Voller Selbstvertrauen war der LSV zu Gast bei Angstgegner Graupa, wo es die letzten Jahre punktetechnisch eher wenig zu holen gab. Doch mit 5 Siegen in Serie und einem Torverhältnis von 17:1 sind alle anderen Statistiken überflüssig. Und diese beeindruckende Serie galt es auszubauen. Schwer genug sollte es werden, denn keine Mannschaft hat in dieser Saison etwas zu verschenken. Das Trainergespann Freudenberg/Förster musste empfindliche personelle Absagen entgegennehmen: mit Biermann, Süß und Lawrenz sowie der länger fehlende Wirthgen fielen gleich vier Spieler der Kategorie Kreativität aus. Trotzdem sollten immer noch 13 Spieler den Weg nach Graupa finden. Darunter Köckeritz, welcher 4 Sabbatmonate eingelegt hatte und nun merkt, dass man im fortschreitenden Alter schneller 1-2 Pfunde mehr auf die Hüften drauf legt. Also insgesamt eine bärenstarke Truppe, welche das volle Vertrauen des Coaches hatte.


Mit etwas Verspätung wurde das Spiel angepfiffen. Graupa war sehr defensiv eingestellt und ließ die Gorknitzer trotz kleinem Platz erstmal machen. Dem LSV merkte man die Umstellung und das Fehlen einiger kreativer Köpfe deutlich an - viel zu selten ein kontrollierter Spielaufbau. Hinzu kam noch fehlendes Pressing, damit man den Gegner vielleicht auch mal zu Fehlern zwingt. Einiges stimmte nicht im Gorknitzer Spiel. Zum Glück war der Gegner deutlich nervöser und der Abstiegskampf zeigte Spuren. Nach jeder Balleroberung wurde sofort der Abschluss gesucht, teilweise viel zu hektisch und aus unmöglichen Positionen, ohne den Versuch die Gorknitz Hintermannschaft mal mit Geschwindigkeit in Verlegenheit zu bringen. So mussten sich die zahlreichen mitgereisten Zuschauer mit einer zähen ersten Hälfte abfinden. Viel zu selten blitzte das Gorknitzer Flügelspiel auf. Die beste Chance bis zur Pause hatte der starke Lehnert. Nachdem der schnelle Flügelflitzer mit seiner überragenden linken Klebe selbst genügend gefährlich Hereingaben gebracht hat, war er der Abnehmer eines Passes von der anderen Seite. Einer der wenigen guten Ballstafetten über die rechte Seite wurde letztendlich von Lehnert per Direktabnahme neben das Tor gesetzt. Physikalisch fast unmöglich aber halt nur fast... Einen Pass rechts von der Grundlinie, fünf Meter zentral vor dem Tor mit dem starken Linken, den Ball links neben das Tor zu setzen... Hut ab. Aber Gorknitz ist bekannt Großchancen auf skurrile Art und Weise zu versemmeln. Auf Graupaer Seite waren die dicken Gelegenheiten nicht vorhanden und wenn, war Ersatzkapitän Nagel gewohnt souverän zur Stelle.


Trotzdem war Redebedarf in der Pause. Die Ansprüche der Gorknitzer passten in keiner Weise zur ersten Hälfte! Also mussten die Köpfe zurechtgerückt werden, alle Spieler mussten begreifen, dass jeder Gegner mit dem höchstmöglichen läuferischen Aufwand bearbeitet werden muss.


Die Ansprache zeigte Wirkung. Gorknitz kam deutlich verbessert aus der Kabine, spielte konzentrierter nach vorne und blieb hinten stets aufmerksam. Graupa wurde zusehends instabiler und wackelte nun gewaltig. In der 51. Minute dann ein Wechselbad der Gefühle für den Graupaer Schlussmann. Erst hält er stark einen Freistoß von Lehnert und dann beförderte er eine scharf getretene Ecke von Mönch ins eigene Gehäuse. Nun war der Bann gebrochen und der Gorknitzer Tempofußball nahm Fahrt auf. Auf einmal lief das Bällchen, in den Zweikämpfen war man nun immer erster Sieger und der Spaß am Spiel war nun sichtbar. Von Graupa war keinerlei Gegenwehr zu erkennen. Bis zur 71. Minute erspielte sich der Gast Chancen im Minutentakt, doch der letzte Wille das Tor zu machen fehlte. Dann kam das goldene Händchen des LSV-Trainers. Beide Einwechselspieler glänzten beim 2:0! Erst setzte sich Schuster stark bis zur Grundlinie durch, dann spielte er einen klugen Rückpass auf Köckeritz und dieser versenkte das Leder sehenswert ins Dreiangel. Man konnte also sagen: FREUDE pur! Wer dachte, Gorknitz hätte jetzt Mitleid mit dem Gastgeber, wurde enttäuscht. Und weiter rollte der LSV-Schnellexpress auf die Graupaer Hintermannschaft. Auch das 3:0 war für das Lehrbuch. Ein starker Pass durch die Schnittstelle und schon war Hohlfeld durch. Er verzögerte geschickt vor dem Keeper und schob dann auf G. Henke rüber, welcher sichtlich unterfordert als einziger 6er rumrannte und sich dachte "geh´ste halt mit", zum vorentscheidenden Treffer in der 79. Minute. Dann hatten höhere Kräfte Mitleid mit dem Gastgeber. Ein Graupelschauer beendete den Gorknitzer Sturmlauf und die Partie wurde in den letzten 10 Minuten im Schongang beendet. Natürlich wieder zu Null, wie schon bei 5 der letzten 6 Spiele! Kompliment. Einziger Wermutstropfen in Graupa: die Bierpreise. Für eine Kiste Bier, die im Einkauf keine 10 Euro kostet, verlangt man in Graupa 30 Euro. Das grenzt schon an Wucher. Eine absolute Frechheit! Man kann von der Gastmannschaft nicht verlangen, das Bier selbst mitzubringen, aber darüber gilt es das nächste Mal nachzudenken.


Fazit: Der Gorknitzer Höhenflug bleibt bestehen. 6 Siege in Folge bei einem Torverhältnis von 20:1 lässt die Konkurrenz aufhorchen. Trotzdem muss man mit beiden Füßen am Boden bleiben, denn eine erste Hälfte wie in Graupa reicht in keiner Weise gegen eine Mannschaft mit höherer Qualität. Wie zum Beispiel Langburkersdorf! Nächster Gegner und letztes Spiel der Hinrunde. Wie gewohnt 14 Uhr Anstoß. Der LSV hofft trotz Witterung auf zahlreiche Anhänger.

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